Meldungen und Berichte

Ökumenische Bibeltage in Brühl und Ketsch zum Buch Sacharja

„Wenn Frieden greifbar wir“ , „Gut ankommen“, „Versprochen“

„Augen auf und durch“das war dieses Jahr das Motto der ökumenischen Bibeltage, die in den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Brühl und Ketsch eine lange Tradition haben. Texte aus dem weniger bekannten und doch hochaktuellen Buch des Propheten Sacharja aus dem Alten Testament bildeten die Grundlage der diesjährigen Veranstaltungen.

Den Auftakt machte die ökumenische Frauengruppe bestehend aus Gudrun Anselm, Edith Gutekunst, Annie Huber, Jeanette Huber, Martina Kohl, Marianne Perrone und Waltraud Kieber-Weiblen, mit einer ökumenischen Andacht in der Brühler evangelischen Kirche. Die ausgewählte Textstelle thematisiert das viele Menschen derzeit sehr bewegende Thema „Wenn Frieden greifbar wird“. Ausdrucksvolle Lieder – gemeinsam gesungen oder vom mitwirkenden Chor InTakt unter der Leitung von Jens Hoffmann vorgetragen, Gebetstexte wie das „Gebet der Vereinten Nationen“ sowie die Geschichte vom besonderen Laden, der keine Früchte, nur Samen verkauft, luden zum Beten und Nachdenken ein.

Erläutert wurden die Gedanken der Frauen: „Frieden fängt im Kleinen an - wir streuen den Samen aus – den des Friedens und den des Unfriedens“ Den Weltfrieden zu schaffen, das überfordere die Menschen, „deshalb setzen wir unser Augenmerk auf den Frieden in uns, den Frieden zwischen uns.“ Alle Gottesdienstbesucher und Besucherinnen waren eingeladen auf die Treppenstufen des Altars ein Friedenslicht zu stellen. Das Wort Frieden, das dadurch entstand, war ein eindrückliches Bild für alle Anwesenden.

Gut ankommen“ das war das Thema von Pfarrerin Eva Leonhardt in den Gottesdiensten der katholischen Kirchen in Brühl und Ketsch. Am Beispiel des Filmes „Moonjourney“ erläuterte sie, welche Sehnsüchte,  Träume, aber auch Gefahren in einer Reise stecken. Der Film liefert  ein schönes und tieftrauriges Bild für die Sehnsucht nach Frieden.

Auch Sacharja drängte zum Aufbruch, damit das Volk Israel endlich den ersehnten Frieden in Jerusalem finden sollte. Er verheißt eine friedvolle Stadt, ohne Feinde, Raum genug für jede und jeden, der Gottes Nähe sucht. Bis heute ist Jerusalem nicht diese verheißene Stadt, ohne Mauern, ohne Streit, so Leonhardt.
Pfarrerin Leonhardt machte Mut, auf Fremde zuzugehen, ihnen Schutz anzubieten, nicht wegzuschauen und kritische Fragen zu stellen. „Dann wird klar werden, daß Gott schon längst in der Mitte der Menschen wohnt.“

Unter dem Thema „Versprochen“ legte Gemeindereferentin Nicole Mönig in der evangelischen Kirche in Ketsch die Worte aus Sacharja 13,7-9 aus. Dort fordert  Sacharja das Volk auf, den Frieden mit aller Macht herbei zu führen. Die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit in der Zeit des Propheten war groß. Er ermutigt das Volk Hilfesuchenden nicht den Riegel vorzuschieben, Gottes Schöpfung nicht mit Füßen zu treten, die Rolle des Hirten nicht zu mißbrauchen und im Notfall auf   Gottes  Hilfe zu vertrauen. Frau Mönig betonte, daß diese auch heute allen gewiß ist, die auf seine Hilfe bauen, wenn die eigene Kraft nicht ausreicht, Probleme gerecht zu lösen. Sie animierte ihre Zuhörer und  Zuhörerrinnen: „Positionieren Sie sich! Gott tut es auch und steht klar auf der Seite der Guten, auf der Seite seines Volkes. So wie er versprochen hat.“

In allen Gottesdiensten wurde klar, Frieden war vor 2300 Jahren ein Thema und ist es auch heute noch, mehr denn je. Auch die heutige Generation darf sich nicht entmutigen lassen am Frieden zu arbeiten und immer wieder neu Kraft zu schöpfen „in der Gewißheit, daß Gott auf ihrer Seite ist und den rechten Weg weisen wird“. eg